Donnerstag, 5. April 2018

Der Diesel ist tot...

... es lebe der Diesel

Seit Tagen treibt man wieder mal auf so allen Infokanälen die Diesel-Sau durchs Dorf.
Angefangen hat die ganze Sache ja wohl mit dem „Diesel-Skandal“ von VW in der USA.

Konkurrenz Deutschland

Meine erste Reaktion damals: Konkurrenzaktion der Amis!
In späteren Gesprächen fand ich mich bestätigt mit meiner Meinung, da es Stimmen gab, dass die getürkte Software von VW sowieso erst wirksam wird bei Geschwindigkeiten, die die Amerikaner auf Ihren Highways sowieso nicht fahren (dürfen)- 90 bis 130 km/h (55 bis 80 mph).
Weiterhin sollen die Dieselmotoren aus Deutschland bezüglich ihres niedrigen Schadstoffausstoßes Weltniveau haben.
Das würde im Umkehrschluß bedeuten, die von den USA selbst hergestellten Autos haben einen viel höheren Schadstoffausstoß...
Hmmm.

Information der Bürger 

Das Dumme an der ganzen Diskussion ist, dass man inzwischen als normaler Bürger so richtig einseitig informiert wird.
Es gibt überhaupt keine versachlichte Diskussion mehr.
Selbst die VW-Manager hüllten sich in Schweigen diesbezüglich.
Was ist die Wahrheit???

Wer soll das bezahlen? 

 Aber sie bezahlten Millarden.
Die Frage, die sich mir dann dann stellt ist, wo kommt das Geld her?
Haben diese Konzerne, wie VW, so viel Geld in ihrer Portokasse, dass sie locker diese Summe rüberreichen können?
Ja, und der Bürger freut sich: Jetzt gehts „denen“ aber mal an den Kragen.
Na gut, die Manager bezahlen es nicht aus ihrer Tasche und die Aktionäre wollen auch keinen Verlust.
Der VW AG gehören ja wohl nur noch knappe 10% der Aktien, gegenüber ~20% des Landes Niedersachesen, der Rest...
Naja, ziemlich undurchsichtig.
Viele VW- Arbeiter leben ja in dem Traum, es gehört ihnen, das VW-Imperium.
Kleinanleger!
Wenn die Verluste auf die Aktionäre zurückschlagen, wäre das Land Niedersachesen schon mal mit ca. 20% dabei.
Und das sind Steuergelder!

Wer mißt wo?

Besonders gern werden ja zur Schadstoffbelastungs Begründung so Orte wie Stuttgart Neckartor und Hamburg herangezogen.
Als ich das kürzlich wieder einmal hörte ist mir so ganz spontan herausgeplatzt: Da haben sie in Hamburg bestimmt gemessen, als die Kreuzfahrtschiffe mal wieder alle da waren.
Die sollen ja wohl inzwischen die größten Dreckschleudern sein, die auf unserem Planeten existieren.
Nur, da interessiert sich keiner dafür- die sind ja irgendwo da draußen auf dem Wasser.
Das stimmt bloß nicht, da diese zur Versorgung ihrer „Kleinstadt“ im Hafen die Diesel laufen lassen müssen wird gerne übersehen (Anschluß an das Stromnetz wird geplant- aber, wie gesagt, eben Kleinstadt).
Auch der LNG-Antrieb ist Zukunft.
Und was ist mit den Flugzeugen, sind die alle so sauber?
Und mit dem Fuhrpark der Bundes- und Landesregierung(en), was fährt man da?

Damit man mich recht versteht, ich bin absolut für super saubere Luft, ich bin auch für schadstoffarme Autos.
Ich bin aber auch dafür, die Probleme, die die Menschheit sich geschaffen hat mit augenmaß anzugehen.
Und da weiß ich eben nicht, ob es gut ist, besonders belastete Punkte (z.B. Neckartor) als Maß der Dinge anzugehen.
Selbstverständlich muß an diesen Punkten auch für saubere Luft gesorgt werden.
Aber nicht gleich mit einem richterlich verordneten Fahrverbot überall und für alle Dieselfahrzeuge am liebsten.

Konsequenzen

Hat man mal an die Konsequenzen gedacht?
Privatbesitzer von Dieselautos werden kalt enteignet.
Handwerker sowieso. Wie sollen diese dann tätig werden?
Wie soll die Feuerwehr, der Notarzt und das THW zum Beispiel zu seinen Einsatzorten kommen?
Aber die Grünen-Politikerin Susanne Murer hat schon die Lösung parat: Eselkarren.

Die Auto-Bosse halten immer noch keine Widerrede.
Kommt Ihnen das Alles ganz gelegen um die bereitstehenden Euro 6d-TEMP-Fahrzeuge auf den Markt zu drücken?

E-Mobil- und dann?

Ganz real sollen ja die E-Mobile den ganz großen Durchbruch bringen.
Nun gut, ich habe mich selbst mit der Problematik schon beschäftigt und bin zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen:
Ausgangslage war, einen Nissan Leaf Probe zu fahren.
Und zwar sollte die Strecke von Schwerin nach Buxtehude und zurück stattfinden.
Mit dem Autohaus war ein 30 kWh-Typ vorgesehen.
Damit hätten wir eine Tour geschafft- vielleicht auch mit Schweiß auf der Stirn, denn als Neuling weiß man ja nie, wie lange die Batterie wirklich Leistung abgibt.
Heizung, Licht, Autoradio, überhaupt alle elektrischen Verbraucher, sind in einem E-Fahrzeug die kritischten Punkte, trotz zusätzlicher 12 Volt-Batterie.
Danach sollte das Fahrzeug über Nacht an die Steckdose und die Rückfahrt garantieren.
Man darf ja nicht vergessen, so eine Batterie benötigt am 230 Volt-Netz schon eine Nacht, um wieder fit zu sein.
Denn wer hat privat schon einen CHAdeMO-Anschluß?
Übrigens habe ich von der WEMAG auf ein paar kritische Fragen zu Ihren Ladeplätzen für Elektroautos im Schloßparkcenter Schwerin bis heute noch keine Antwort erhalten.

Eine Trgödie

So weit, so gut!
Jetzt wollte mich Nissan aber auf einen 20 kWh- Typ umswitchen.
Damit hätten wir die erfordeliche km-Zahl aber nicht geschafft.
Also nach E-Tankstellen umgeschaut und eine auf der geplanten Route gefunden.
Und zwar an der Shell-Tankstelle in Hamburg-Harburg.
Und jetzt geht die Fleißarbeit erst richtig los:
Wer ist der Anbieter, was kostet das, mit was bezahle ich?
Alles nicht so einfach, man bezahlt nicht einfach mit der EC-Karte, oder so.
Nein, jeder Anbieter (und da gibt es viele), hat ein anderes System.
Wenn man das alles durch hat kommt das nächste Zittern.
Ist die Zapfstelle in Betrieb, oder vielleicht defekt?
Steht gerade ein anderer da zum Aufladen, oder parkt gerade einer unerlaubterweise?
Est gibt ja nur eine Lademöglichkeit weit und breit.
Schlußendlich haben wir das Projekt still und heimlich eingestampft wegen Undurchfürbarkeit.
Auch der Tatsache geschuldet, dass wir für die einmalige Fahrt für den benötigten Chip eine extra Gebühr hätten entrichten müssen.

Steckdosen braucht das Land

Was mir noch keiner erklären konnte, ist, wenn Alle, oder zumindest ein Großteil der jetzigen Autobesitzer auf E-Autos umsteigen, wo installiert man die ganzen Zapfstellen?
Auf dem Lande mit eigenem Haus ist es ja kein größeres Problem, aber der Großteil der Bevölkerung wohnt ja nun einmal in Städten.
Ich habe früher mal in einem Hochhaus gewohnt.
54 Wohneinheiten, 3 Blöcke nebeneinander, macht zusammen 162.
Das wären schon mal 162 Ladeanschlüsse, bei einer Straßenlänge von 100 Metern.
Mehr brauche ich ja wohl nicht vorrechnen.
Auch die Idee, Straßenlaternen mit Steckdosen auszurüsten, ist wohl ein tot geborenes Kind.
Da muß man noch Unmengen an Straßenlaternen aufstellen.

Der größte Knackpunkt der E-Autos dürfte aber die Herstellung der Akkus sein.
Hoher Energiebedarf, große Umweltverschmutzung- aber die lagern wir dann eben mal aus nach China.
Nach dem Motte: Was geht uns fremdes Elend an!
Ja, auch das E-Mobil ist nur sauber, wenn es dann fährt, aber man darf, glaube ich, auch nicht den Herstellungsprozeß außer acht lassen!

Gehts noch?

Den größten Knaller bezüglich e-Mobibilität habe ich in der letzten ADAC-Zeitung „motorwelt“ gelesen.
Da gibt es in Berlin ein Start-up-Unternehmen, die per Akku, Fahrradanhänger und Fahrrad den Ladestrom auf diese Art zu den zu ladenden Fahrzeugen bringen wollen.

Ja, geht´s noch?

Noch mehr Akkus, noch mehr Verkehr (auch wenn es Fahrräderr sind).
Dann stellen diese mobilen Ladestationen garantiert die Bürgersteige zu.

Wechselakkus

Die für mich momentan rationale Art E-Autos zu betreiben ist die mit wechselbaren Akkus gleichen Typs und Aufhängung am Fahrzeugboden, die mittels automatischen Wechseleinrichtungen gewechselt werden.
Also zentrale Ladestationen.
Aber auch das dürfte in der Masse äußerst schwierig werden.

Oder man fährt über ein Induktionsschleifensystem akkulos über die Straßen.
Aber eher Zukunftsmusik!
Wenn überhaupt realisierbar.

Das Elektroauto wird wohl ein Traum für die nächsten Jahre bleiben und nur eine Insellösung.

Da sehe ich für den Wasserstoffantrieb größere Chancen.

Damit wären wir wieder beim Ausgangspunkt: Wenn sich erst mal wieder die Wogen geglättet haben, werden auch wieder die Diesefahrzeug ihre Berechtigung noch über Jahre hinaus haben.

Alles muß raus weg

Wobei mir kürzlich ein Artikel unterkam, der unterstellte, dass man, wenn die Dieselautos dann mal von den Straßen sind, die Benzinautos die nächsten sind, die abgeschafft werden sollen.
Danach geht es den E-Autos an den Kragen, da ihr guter Ruf in der Vergangenheit durch Aufklärung inzwischen auch sehr gelitten hat.

Ja und dann?

Ja, wie schon oben gesagt: Eselkarren...

Mit einem nachdenklichen iah, iah
Jürgen



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